Arosa - von der Sonne verwöhnt
Arosa bietet attraktive Berggipfel, aussichtsreiche Panoramarouten und abgelegen Seitentäler
Arosa liegt am Ende des Schweizer Tales Schanfigg, inmitten der Graubündener Berge. Auf einer Höhe von 1800 m wird Arosa ausgesprochen großzügig von viel Sonne und Schnee verwöhnt. Im Durchschnitt scheint die Sonne in Arosa acht bis zwölf Stunden pro Tag und das etwa 300-mal im Jahr. Der Klimakurort bietet wunderbare Ausblicke auf die umgebene alpine Bergwelt. Das Skigebiet Arosa erstreckt sich bis zu einer Höhe von 2650 m und bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Schweizer Alpen. Im Sommer bietet Arosa zahlreiche Möglichkeiten für attraktive Wanderungen in den Bergen. Auf bis zu 300 km markierten Wanderwegen finden Naturliebhaber die passende Wanderung für einen perfekten Sommertag in den Alpen.
Arosa besteht aus den Ortsteilen Arosa Dorf, Maran und Innerarosa.
Die beiden letztgenannten konnten sich ihr spezielles Ambiente durch zahlreiche, urige Holzhäuser, zum Teil noch aus der Walserzeit, weitgehend erhalten, während die zweifelhaften Weihen des Tourismus am Ortszentrum nicht vorübergegangen sind. Profane und klotzig wirkende Hotel- und Geschäftsgebäude sind wie in vielen anderen Alpenorten die Folge.
Diese sind leider nicht mehr harmonisch in die sonst so perfekt zusammenwirkende Landschaft einzupassen.
Die Wurzeln dieser Siedlung liegen in Innerarosa, was bei vielen beschriebenen Touren auch den eigentlichen Ausgangspunkt bildet. Heute noch vermitteln dort einige in den Wiesen verstreute alte Walserhäuser etwas vom Charme des früheren Dorfcharakters. Das Älteste unter ihnen ist das Eggahus, in welchem das Heimatmuseum Schanfigg eingerichtet wurde. Auf recht kleinem Raum finden sich dort erstaunlich viele Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Sportgeräte, Mineralien und vieles mehr. Als Blickfang am Weg erhebt sich auf einer kleinen Anhöhe das weißgetünchte Bergkirchlein mit seinem urigen Friedhofsplatz.
Von der einstigen Streusiedlung hat sich Arosa heute vollends zum langgezogenen Straßendorf gewandelt, dessen Hauptstrasse von großspurigen Hotelbauten flankiert wird, die sich in mehreren Reihen gestaffelt an einem Steilhang erheben.
Einwohner
Die ständige Wohnbevölkerung betrug 1995 in Arosa 2576 Einwohner, auf welche 11208 Gästebetten kommen, zu denen noch 1592 Betten im Raum Langwies hinzu kommen (Tourismus - und Freizeitverkehr Graubünden, Dezember 1995).
Lage
Arosa befindet sich im Herzen des Kantons Graubünden, dem flächenmäßig größten Kanton der Schweiz, welcher seinerseits den östlichsten Landesteil bildet. Nur 30 Kilometer entfernt, aber durch das wildzerrissene Schanfiggtal mit über 350 Kurven von Arosa getrennt befindet sich die Kantonshauptstadt Chur, die älteste Bischofsstadt der Schweiz. Diese ist direkt im Rheintal platziert und durch eine Autobahn mit St. Margarethen am Bodensee und auch Österreich (Bregenz) und Deutschland (Lindau) verbunden.
Naturraum
Arosa liegt vollständig eingebettet in den Kranz der Plessuralpen, welche sich auf der östlichen Seite als wilde Felsformationen präsentieren, während die Nord-Westseite von eher harmlosen Weidehängen geprägt wird. Der Ort wird komplett von einem vornehmlich aus Nadelbäumen bestehenden Waldgürtel umsäumt, was sich neben der Lawinenschutzfunktion auch sehr positiv auf das Ortsbild auswirkt. Zahlreiche, teilweise schon mitten im Ort gelegene Seen tun ihr übriges. Über 2000-2100 Metern gehen diese Waldgebiete dann in weitläufige Rasenflächen über, welche vor allem im Frühsommer von vielfarbigen Blumenteppichen geschmückt werden.
In den Höhen beherrschen dagegen bizarre Felsformation und oft auch Altschneefelder das Bild.
Die Geschichte Arosas
Laut rätischem Namensbuch stammt der Name Arosa aus vorrömischer Zeit und bedeutet Gletscher, Erdrutsch, Wildbach, Rinne. Die Besiedlung begann um das Jahr 1200, 1851 erfolgte der Schritt in die Selbstständigkeit (vorher Davos zugehörig). Um 1885 herum war der Ort nahezu entvölkert, besaß keinen Bäcker, keinen Metzger, keinen Schreiner und auch keinen Laden. Zusätzlich war er nur mühsam über Saumpfade zu erreichen, erst 1890 wurde die Poststraße von Langwies bis Arosa verlängert.
Die für viele Bergdörfer typische Entvölkerung setzte also zwischenzeitlich auch in Arosa ein. Schuld an dieser Entvölkerung waren der Drang nach lockenderen Erwerbsmöglichkeiten im Churer Rheintal und im Unterland, dann aber auch die beschwerlichen Verbindungen zur rätischen Hauptstadt. Nachdem aber 1886 Arosas Eignung als Lungenheilstätte erkannt wurde, schnellte die Einwohnerzahl auf 1071 um die Jahrhundertwende.
1930 werden die ersten Bahnen gebaut, und eine typische Entwicklung für klassische Bündner Ferienorte nahm seinen Lauf. Ohne den Fremdenverkehr wäre Arosa wohl nur noch von einer Hand voll Bergbauern besiedelt, welche sich mit großer Mühe ihren Lebensunterhalt verdienen müssten. So aber verzeichnete die Hotellerie in Arosa 1980 erstmals über eine Millionen Logiernächte.
Touristische Infrastruktur von Arosa
Gästestruktur und sozio - ökonomische Kennzahlen Arosas.
Das in diesem Unterkapitel verwendete Zahlenmaterial stammt, falls nicht anders vermerkt, aus den beiden von Grischconsulta AG durchgeführten Wertschöpfungsstudien “ Das Unternehmen Arosa “ (1997) und “Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in der Region Mittelbünden “ (1993).
Im Jahre 1995 verzeichnete Arosa über das ganze Jahr hinweg etwas über 1,3 Millionen Gästefrequenzen (Tagesausflug oder Übernachtung). Mit 900000, also etwa 68% besucht der Grossteil dieser Gäste Arosa im Winterhalbjahr, was einerseits die Bedeutung des Wintertourismus für Arosa unterstreicht, aber andererseits auch aufzeigt wo vor allem noch ein deutliches Potential für Steigerungen der Gästezahlen zu sehen ist, nämlich im Sommerhalbjahr. Mit 44% oder 573000 Logiernächten machen die Hotelgäste den mit Abstand größten Anteil der Arosa Feriengäste aus. Gefolgt werden die Hotelgäste von den Gästen in einer gemieteten Ferienwohnung (23%), den Tagestouristen (15%), den Gästen mit einem Eigenheim (10%) und den Gästen welche bei Freunden, Verwandten oder in einer Kollektivunterkunft übernachten. Bei der Betrachtung der Aroser Gästestruktur ist auffällig, dass 85% mindestens einmal übernachten, also besser gesagt hier nur 15% als Tagesgäste zu bezeichnen sind. 60% der Aroser Aufenthaltsgäste sind Schweizer, 30% kommen aus Deutschland und etwa 5% aus den Beneluxstaaten. Der Rest verteilt sich vor allem auf Skandinavien, Großbritannien, Italien und Frankreich (Jahresbericht 1995/96 des Kur - und Verkehrsvereins Arosa). Bei den Ausgaben beläuft sich die Gesamtnachfrage der Aroser Gäste für das Jahr 1995 auf 238 Millionen Franken. Von diesen 238 Millionen werden 86% (205 Millionen) im Winterhalbjahr und 60% (143 Millionen)von Schweizer Gästen nachgefragt.
Davon am ausgabefreudigsten sind die Hotelgäste, welche im Winter im Durchschnitt 283 Franken pro Tag ausgeben, im Sommer aber nur 124 Franken. Sie werden in dieser Ranglisten von den Eigenheimbesitzern und den Gästen in gemieteten Ferienwohnungen gefolgt. Am Ende dieser Liste stehen hier die Tagesgäste mit im Winter 61 Franken und im Sommer 32 Franken. Es lässt sich also festhalten, dass im Winter deutlich mehr Geld ausgegeben wird als im Sommer, was aber sicherlich auch mit den höheren Preisen im Winter und dem dann zahlungskräftigeren Publikum zusammenhängt. Interessant ist weiterhin, dass von der Gesamtnachfrage lediglich 5%, also rund 12 Millionen, von den Tagesgästen stammen.
Der durchschnittliche Aufenthaltsgast gibt pro Tag etwa 95 Franken für die Übernachtung, 54 Franken für die Verpflegung in Arosa selber, 49 Franken für Sport und Verpflegung im Skigebiet, 32 Franken für Einkäufe in Arosa und 3 Franken für Verkehrsmittel (in Arosa) und Sonstiges aus. Der Tagestourist hingegen gibt durchschnittlich 42 Franken für Sport und Verpflegung im Skigebiet, 8 Franken für Restaurants im Ort, 2 Franken für Einkäufe in Arosa und 9 Franken für Verkehrsmittel und Sonstiges aus. Betrachtet man nun die Verteilung der touristischen Gesamtausgaben in Arosa so ergibt sich folgendes Bild : 39% (94 Millionen) der gesamten Ausgaben werden für Übernachtungen aufgewendet, 25% (59 Millionen) wird in Restaurants ausgegeben und lediglich 20% (47 Millionen) werden direkt im Skigebiet für Bergbahnticket, Skischule, Verpflegung usw. bezahlt.
Sport
Der traditionell größten Stellenwert hat natürlich auch in Arosa, wie überall in der Schweiz, der Skisport. Hierfür stehen heute ca. 1142 Hektar erschlossene Bruttofläche zur Verfügung, an Anlagen total 16 Stück. Dies bedeutet eine Kapazität nach Bruttofläche bei angenommenen 7 Personen pro Hektar von 7994 Personen, welche im Skigebiet selten übertroffen wird.
Aktuell besitzt Arosa 200 Km. Wanderwege, 40 Km Winterwanderwege, 70 Km. Skipisten, 25 Km. Langlaufloipen und dazu weitere Sportanlagen wie eine kürzlich auf 18 Loch erweiterten Golfplatz, einen Schlittelweg, eine Eissporthalle, eine Natureisbahn (Obersee), Minigolfanlagen, zahlreiche Tennisplätze (drinnen und draußen), einen Vita - Parcours, einen Skate Park, einen Winterfunpark und im Sommer das Strandbad Untersee. Zusätzlich sind die Sportarten Reiten, Rudern, Paragleiten, Ballonfliegen, Curling, Kutschfahrten, Mountainbiken und Inlineskaten möglich. Die nahe liegendsten Betätigungen sind aber Wanderungen und Bergtouren in der unmittelbaren Umgebung, beziehungsweise im Winter Skitouren.
Kultur
Auch das kulturelle Angebot kann sich sehen lassen. Neben Heimatmuseum, Planetenweg und Bergkirchli sind zahlreiche Konzerte oder Vorträge im Programm. Zusätzlich stehen Seminar und Kongressräume zu Verfügung. An Bars, Discos, Banken und Einkaufsmöglichkeiten herrscht ebenfalls kein Mangel, sogar ein Kino/Theater und ein Casino befinden sich im Ortsbereich. Hotels und gute Restaurants sind ebenfalls zahlreich vertreten.