Um mal einen kleinen Teil der Möglichkeiten aufzuzeigen die Graubünden bietet, haben wir mal jeweils ein paar Touren aus den verschiedenen Regionen herausgesucht und beschrieben. Die meisten davon gehören nicht zu den viel beschriebenen und häufig besuchten Modebergen, bieten aber abseits vom Massentourimus umso eindrucksvollere Erlebnisse. Viele, wie Piz Blaisun, Piz Scharboda oder Piz Val Lunga, gehören zu den 462 3000ern des Kantons Graubünden, aber auch die Berge unterhalb dieser magischen Marke haben einiges zu bieten. Zahlen sagen ja nicht wirklich was über den Erlebniswert einer Bergtour aus. Ein Erzhorn oder Panüler Kopf stehen den 3000ern in dieser Hinsicht auf jeden Fall nichts nach...
Tiejerflue ( 2781m )
Riesenkegel über dem Schanfigg
Der Tiejerflue ist mit seinen 2781 Metern Höhe eine der stattlichsten Berggestalten der Plessuralpen. Schon während der Anfahrt durch das wildromantische Schanfigg nach Arosa bietet sein scharf geschnittener Kegel einen imposanten Blickfang.
Erzhorn ( 2924m )
Auf das Wahrzeichen von Arosa
Mit seinen 2924 Metern ist das Erzhorn der zweithöchste Gipfel der Plessuralpen. Schon von Arosa aus wirkt sein hoch aufragender Doppelgipfel herausfordernd und Respekt einflößend zugleich. Nicht zufällig ist dieser Doppelgipfel eines der Wahrzeichen Arosas und auch auf dem Aroser Wappen zu finden.
Sandhubel ( 2764 Meter )
Über bunt gefärbtes Gestein ins Reich der Steinböcke
Der Sandhubel ist der 3. Gipfel in diesem Buch, welcher Arosa zum Ausgangspunkt hat, und ebenfalls einer meiner persönlichen Favoriten. Er wird wie der Tiejerflue zur Strelakette gerechnet, welche sich ja wie erwähnt durch ihr helles Kalkgestein auszeichnet. Allerdings gibt es da eine Ausnahme, den Sandhubel beschreibt der SAC Führer lapidar als "leicht erreichbarer Gipfel, der seinen Namen zu Recht trägt“. In der Tat ist hier sehr sandiges Gestein anzutreffen, welches aber von Gelb über Rötlich bis fast Violett in vielen verschiedenen Farbtönen leuchtet und gerade in Kombination mit Schneeresten großartige Eindrücke vermittelt.
Lenzerhorn ( 2906 )
Spitzer Hochgipfel über der Lenzerheide
Das Lenzerhorn dürfte einen der bekanntesten und meistbestiegenen Gipfeln in diesem Führer darstellen, trotzdem ist die Chance es, oder zumindest den Gipfel, für sich allein zu haben zumindest an Wochentagen durchaus vorhanden.
Pizza Naira (2870 m)
Auf die "Schwarze Spitze"
Schwarzhörner gibt es, genau wie Weiß-und Rothörner jede Menge in den Alpen, vor allem wenn man die Gipfelnamen aus den Landessprachen ins Hochdeutsche übersetzt. So steht das rätoromanische "nair" oder eben "naira" für schwarz, was die Anzahl der Schwarzhörner in Graubünden beträchtlich erhöhen dürfte. Bekanntester Vertreter dieser Spezies ist wohl der seilbahnerschlossene Dreitausender Piz Nair im Oberengadin, welcher im Winter als Skigebiet dient.
Radüner Rothorn (3022 m) Albula Alpen
3000er über dem Fluelapass
Das Radüner Rothorn via Schwarzhornfurka bildet die ruhige Alternative zum bekannten und fast immer überlaufenen Flüela Schwarzhorn. Leicht lassen sich diese beiden Gipfel aus der Schwarzhornfurka heraus miteinander kombinieren. Durch den hochgelegenen Ausgangspunkt an der Flüela Passtraße sind selbst beide Gipfel zusammen leicht als Tagestour durchzuführen.
Älplihorn (3006 m) Albula Alpen
Formschöne Schuttpyramide über dem Sertig
Die graue Pyramide des Älplihorns zählt sicherlich zu den ansehnlichsten Gipfeln der Albula Alpen. Von fast allen Aussichtspunkten der näheren Umgebung fällt seine markante Silhuette sofort ins Auge. Aufgrund des etwas mühseligen Anstieges über den felsigen Vorgipfel des Strels, und der doch eher sanft verlaufenden Anstiegsstrecke, wird das Älplihorn bevorzugt im Winter mit Ski von Monstein aus angegangen.
Weiterlesen: Älplihorn - Formschöne Schuttpyramide über dem Sertig
Bocktenhorn (3044) Albula Alpen
Wuchtiger Hochgipfel über der Lenzerheide
Ein stattlicher Dreitausender ohne besondere Schwierigkeiten, ein kurzer Anstieg mit nur knapp über 1000 Höhenmetern, dazu ein hochgelegener Ausgangspunkt mit Übernachtungsmöglichkeit. Und eine deutlich freistehende Position innerhalb der eigenen Berggruppe. So ein Berg müßte die Bergsteiger doch eigentlich in Scharen anziehen, gerade dies aber ist nicht der Fall. Das Bocktenhorn über dem Dischmatal gehört sicherlich zu den unbekanntesten und am wenigsten besuchten Dreitausendergipfeln der Albula Alpen.
Scalettahorn ( 3061 m ) Albula Alpen
Erhabener Gratanstieg zwischen Landwassertal und Unterengadin
Das Scalettahorn, ein weiterer leicht erreichbarer Dreitausender im Grialetschgebiet steht ebenfalls etwas im Schatten der Großen des Gebietes wie Piz Vadret oder Piz Grialetsch. Da beide auch noch in unmittelbarer Nachbarschaft aufragen, ist den wenigsten bekannt, dass auch dieser Berg einen sehr interessanten hochalpinen Anstieg vorweisen kann. Außerdem ist man fast garantiert allein am Gipfel.
Weiterlesen: Scalettahorn - Erhabener Gratanstieg zwischen Landwassertal und Unterengadin
Pizza Grossa (2938 m) Albula Alpen
Im Angesicht der Bergünerstöcke
Hier handelt es sich nicht um eine Variante der oft beworbenen Pizza Crossa, sondern um eine durchaus interessante Berggestalt. Von weitem allerdings fällt dieser Berg nicht besonders ins Auge, da er sich in unmittelbarer Nähe des mächtigen Dreigestirns Piz Ela, Tinzenhorn und Piz Mitgel befindet, den sogenannten Bergünerstöcken. Von Nahem jedoch, zum Beispiel vom Elapass wirkt seine rötliche Kuppel durchaus verlockend, vor allem die Nahblicke überzeugen bei dieser Tour.
Piz Val Lunga (3078 Meter)
Aussichtsloge zum Piz Ela
Der Piz Val Lunga ist Teil der Bleis Marscha Gruppe, einer der unbekanntesten und unerschlossenen Untergruppen der Albula Alpen. Am ehesten sind noch Piz Salteras, Piz Bleis Marscha und eben dieser Piz Val Lunga für Skitouren bekannt. Eigentlich ist das Schade, bietet die Gruppe doch sehr interessante Gratanstiege und Überschreitungen, deren Schwierigkeiten sich zumeist in Grenzen halten, aber etwas Mühe verlangen.
Piz Blaisun (3200 m) Albula Alpen
Abwechslungsreiche Schieferpyramide über dem Albulapass
Das von überall in Graubünden erkennbare Dreigestirn über Bergün mit Piz Ela, Tinzenhorn und Piz Mitgel ist ja bereits mehrfach erwähnt worden, aber noch ein zweites, ähnlich ansehnliches Dreigestirn ist über dem Albulapass von weither zu erkennen. Neben dem alles beherrschenden Piz Kesch erheben sich dort nämlich auf relativ engem Raum noch der wuchtige Klotz des Piz Üertsch und mittendrin die formschöne Schieferpyramide des Piz Blaisun.
Piz Cotschen (3195 m) Albula Alpen
Der rote Nachbar des Piz Kesch
Neben dem Dreigestirn Piz Üertsch, Kesch und Blaisun gibt es noch einen vierten großen Berg in dieser Reihe. Leider wirkt der Piz Cotschen aus der Ferne betrachtet etwas unscheinbar, was wohl an der direkten Nähe zum dominanten Hauptgipfel der gesamten Albulaalpen, dem Piz Kesch liegt. Trotzdem steht er dem Piz Blaisun an Höhe nur um 5 Meter nach, sein Aufbau wirkt aber durch die fehlende Pyramidenform seines Nachbarn weniger auffällig. Aus der Nähe hingegen fordert sein feines rötliches Gestein eine Besteigung geradezu heraus, vor allem da sich die Schwierigkeiten doch in sehr engen Grenzen halten.
Piz Sarsura Pitschen (3121 m) Albula Alpen
Der “kleine” Sarsura
Der kleine Sarsura ist gar nicht so klein, von vielen Bündner Gipfeln fällt seine markante Silhuette sofort ins Auge. Außerdem handelt es sich hier um einen Berg, der die Dreitausendmeter Marke recht deutlich übersteigt. Sein im Normalfall eisfreier Anstieg bietet eine recht einfache Alternative zum Piz Sarsura selbst, oder den anderen Hochgipfeln in direkter Umgebung der Grialetschhütte wie Piz Vadret oder Piz Grialetsch. Trotzdem kann man beim Anstieg den Rand des doch eher harmlosen Grialetschgletschers überqueren um hochalpines Flair aufkommen zu lassen.
Chüealphorn (3078m) Albula Alpen
Schwarzer Hochgipfel über Davos
"Hoch über dem Val Funtauna, ich schwör es, da kamen mit einem lauen Augustwind die Feen, berührten im Vollmond mein Gesicht und meine Seele. Weg, weit weg in einer anderen Welt war der Lärm und die Hektik der Wahnsinnigen, die während des Alpine Marathon kollektiv über diese Gegend herfallen." So beschreibt ein Alphirt seine Gefühlslage während einer nächtlichen Rundwanderung vom Dischma ins Sertig. Genau zwischen diesen beiden Tälern erhebt sich eine Reihe stattlicher Berggestalten, deren Kulminationspunkt das Chüealphorn ist.
Panüler Kopf (2859) Rätikon
Der zweithöchste im Rätikon
Der Rätikon umfasst viele bekannte und gut besuchte Gipfel. Sulzflue, Drusenflue oder die Schesaplana, mit 2968 Metern der höchste Gipfel dieser Gebirgsgruppe, sind jedem Bergsteiger ein Begriff. Auch für Kletterer hat der Rätikon einiges zu bieten, denken wir nur an die berühmten Wände der Kirchlispitzen. Da das Gebirge dann auch noch sehr stark von Hütten und Wanderwegen durchzogen ist, sind Durchquerungen ebenfalls sehr beliebt.
Scheienflue (2628 m) Rätikon
Wächter über St. Antönien
Bestaunt wird sie oft die Scheienflue, bestiegen indes eher selten. Imposant fallen die Steilabstürze ihrer Westwand direkt über Partnun ab, die mit Schrofen durchsetzte Ostseite indes ist leicht zu begehen. Ähnlich verhält es sich bei Sulzflue und Drusentürmen auch, sodass diese höheren und vor allem bekannteren Berge sich bei Bergsteigern größerer Beliebtheit erfreuen.
Piz Sagliains (3101 m) Silvretta
Wildgezackter Vasalle des Piz Linard
Die Silvrettagruppe beherbergt wahrlich viele bekannte Berggestalten, Piz Buin, Fluchthorn oder Piz Linard sind sicher jedem Bergsteiger ein Begriff. Auch Groß Litzner, Groß Seehorn, Silvrettahorn, Piz Tasna oder Verstanklahorn erfreuen sich großer Beliebtheit. 900 Quadratkilometer Fläche nimmt diese Berggruppe ein, zu viel um nur mit bekannten Zielen gespickt zu sein. So liegt der Verdacht nahe, dass es auch innerhalb der Silvretta noch Gipfel und Berggruppen gibt, welche ihren ursprünglichen Charakter weitgehend erhalten konnten. Einer davon ist der Piz Sagliains, benannt nach den Val Sagliains, dem Tal der springenden Wasser.
Weiterlesen: Piz Sagliains - Wildgezackter Vasalle des Piz Linard
Piz Murtera (3044) Silvretta
Unbekannter Silvrettadreitausender
Noch einer der Unbekannten, in der sonst so namhaften Silvrettagruppe. Der Piz Mutera liegt etwas abseits der so oft beschriebenen Silvrettapfade zwischen Flüelapass und Unterengadin. Ersterer bildet auch den Ausgangspunkt für den immerhin höchsten Gipfel der Gruppe zwischen dem Val Fless und dem Val Sagliains. Doch selbst in diesem nahezu unbekannten Massiv kommt ihm, der größeren Höhe zum Trotz, nur der zweite Platz im Bekanntheitswettbewerb mit dem benachbarten Piz Fless zu. Vielleicht deshalb, weil dieser im Gegensatz zum Piz Murtera, mit der für die Silvretta typischen Vergletscherung gesegnet ist, und zudem den etwas bequemeren Anstieg bietet. Schneller zu erreichen ist indes der Piz Murtera, welcher auch die umfassendere Rundsicht bietet.
Weiterlesen: Piz Murtera - Unbekannter Silvrettadreitausender
Piz Nuna (3124 m) Sesvennagruppe
Schwarzer Doppelgipfel am Nationalparkrand
Der Piz Nuna ist der höchste Gipfel der westliche Sesvennagruppe, bzw. Den Unterengadiner Dolomiten. Seine doppelgipfelige, dunkle Pyramide bietet aufgrund der freien Lage und bedeutenden Höhe einen großartigen Rundblick. Nordseitig ziert ihn ein kleiner, ins Val Nuna abfallender Gletscher. Die Tour führt wie an allen Gipfeln der Unterengadiner Dolomiten durch sehr stilles und ursprüngliches Gelände.
Weiterlesen: Piz Nuna - Schwarzer Doppelgipfel am Nationalparkrand
Piz Madlain (3099 m) Sesvennagruppe
Kalkburg bei S Charl zwischen malerischen Bergseen
Während die bekannten und oft bestiegenen Gipfel der Silvretta und auch der Muttler begehrte Ziele für Alpinisten darstellen, ist die andere Talseite über dem Unterengadin weitgehend unberührt geblieben. Die wuchtigen Felsgipfel der sogenannten „Unterengadiner Dolomiten“ weisen zwar ebenfalls beträchtliche Höhenunterschiede zum Talgrund auf und bilden ein durchaus gleichwertiges Gegenstück zur Silvrettagruppe, oft besucht wird hier aber allerhöchstens der Piz Lischana. Selbst der Piz Sesvenna, Namensgeber und mit 3204 Metern der höchste Gipfel der Gruppe bringt es nur zu einem sehr bescheidenen Bekanntheitsgrat.
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Meine Wandertouren in Graubünden
Besonders am Herzen liegt es mir, die unbekannten Seiten von Graubünden zu zeigen: Einsame Wanderberge, die durch extrem aussichtsreiche und vielfältige Bergregionen führen. Diese Berge gehören allesamt nicht zu den großen, viel besuchten Modebergen der Region. Trotzdem handelt es sich durchwegs um sehr interessante und eindrucksvolle Berggestalten. Teilweise über 3.000 Meter hoch. Mit phantastischen Rundblicken.
Meine Reisen führen Dich auf leichtem, aber weglosen Gehgelände und unscheinbaren Pfaden. Alle ausgesuchten Berge sind problemlos zu besteigen. Und es bleibt immer genügend Zeit, die grandiosen Landschaften Graubündens zu genießen und einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten am Weg zu begutachten. Thomas Wilken
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